Im malerischen und zeichnerischen Projekt, DIÄ BEESÄ, mit dem ich mich schon längere Zeit beschäftige, steht der Zweikampf im Zentrum. Die alte schweizerische Tradition des Schwingens ist in dieser Form wohl einzigartig und verkörpert den Zweikampf in einer sehr direkten, ehrlichen Art und Weise. Die Schwinger werden im Volksmund die Bösen genannt, was vielleicht daher kommt, dass die meisten der Zweikämpfer von stattlicher, kräftiger Erscheinung sind und in ihrer Entschlossenheit doch einigen Respekt einflössen können.
Im meinem bildnerischen Gestalten, in Form der Malerei und der Zeichnung, versuche ich die Explosivität dieses urschweizerischen Schwingsportes darzustellen. Das hochkonzentrierte, kräftige Ineinandergreifen in die Hosen im Zentrum eines Sägemehlkreises, ist Ausgangspunkt des Kampfes mit klaren Regeln. Mich fasziniert die explosive Schnellkraft, die Technik und Taktik der Kämpfer, die hier sichtbar wird. In diesem ehrlichen, fairen Zweikampf kann man sich keine Unachtsamkeit leisten, denn sonst liegt man in kürzester Zeit platt auf dem Rücken.
Eine Parallele in meinem malerischen Gestalten kann im Gegenüber der Leinwand und mir gesehen werden. Es findet ein Zweikampf zwischen mir und der weissen, mit Farbe zu gestaltenden Fläche statt. Der farbige Pinselstrich ist gezielt und mit höchster Konzentration gesetzt. Die gewählten Farbakkorde können als rhythmisch sichtbarer Klang des Kampfes gesehen werden.
Bei den Malereien und Zeichnungen mit Tusche steht die Konzentration auf das Wesentliche im Vordergrund. Das ehrliche, direkte der explosiven Schnellkraft eines Schwunges wird hier dargestellt. Wie beim Schwingen ist der Fokus auf diesen einen Moment des Geschehens gelegt. Eine kleine Unachtsamkeit und der Maler, Zeichner „liegt platt auf dem Rücken“ und die Malerei funktioniert nicht.